Sonntag, 29. April
Spaziergang im Siegesspark
Während in Deutschland gerade der
Sommer ausgebrochen ist, regnet es hier in Tadschikistan immer noch und
inzwischen ist es richtig kühl geworden. Aber heute haben ein Freund und ich es
geschafft in einer „Regenpause“ im Siegespark spazieren zu gehen.
Weil der Park auf einem Hügel liegt,
geht es an manchen Stellen ganz schön steil bergauf. Man könnte natürlich auch
eine abenteuerliche Fahrt in einer kleinen Gondel nach oben machen, aber zum
Glück ist die Seilbahn gerade nicht in Betrieb.
Hier wäre man angekommen, ... |
... wenn man mit dieser Gondel ... |
... diesen abenteuerlichen Weg heraufgefahren wäre. |
Für die tapferen Fußgänger gibt es einen
kleinen Kiosk auf dem Weg zum „Gipfel“ …
Hausverkauf |
Der Siegespark ist bei den
Tadschiken ein beliebtes Ausflugsziel, vor allem an den Wochenenden und Feiertagen
wenn die Sonne scheint. Relativ weit oben befindet sich das Siegesdenkmal, zu
dem eine geteerte Straße führt. Läuft man daran entlang muss man sich vor den
Autos in Acht nehmen, die dort mit halsbrecherischer Geschwindigkeit hoch- und
runterfahren. Am Wegrand stehen immer wieder Gruppen von Jugendlichen, und sie
hören laut Musik aus dem Autoradio. Das Denkmal wurde noch zu Sowjetzeiten zum
30. Siegestag über Deutschland erbaute und jedes Jahr am 9. Mai findet hier die
Parade zum Siegestag und zur Ehrung der Kriegshelden statt.
Siegesdemnkmal ... |
... und Kriegshelden. |
Während wir hochlaufen braut sich
ein Gewitter über Dushanbe zusammen. Aber das beeindruckt uns wenig.
Phhh! Lächerlich! |
Wir lassen das Denkmal hinter uns
und je höher wir gehen, umso ruhiger und grüner wird es. Wir kommen an einem abgesperrten
Areal vorbei, auf dem das Radar für den Flughafen in Dushanbe steht, der
irgendwo tief unten am Stadtrand liegt – absurd.
Mitten in der Pampa - das Radar für den Flughafen |
Schließlich erreichen wir ein paar
wunderschöne Haine von wilden Pistazienbäumen. Die Aussicht auf Dushanbe und die
Umgebung wird immer beeindruckender und Richtung Norden kann man weit bis zu
den ersten Tälern des Zerafshangebirges sehen. Auf dem lehmigen Boden versuchen
ein paar Blumen etwas Farbe in die grün-braune Monotonie zu bringen.
Revolution gegen zu viel Grün und Braun |
Erst als wir schon wieder auf dem
Nachhauseweg sind, fängt es an zu regnen. Zu Hause gibt es dann lecker Plov zur
Stärkung bevor ich zum Tadschikisch-Unterricht gehe und danach totmüde ins Bett
falle.
Für alle, die ihn nicht kennen: Plov
ist ein unglaublich leckeres Reisgericht mit Karotten, Kreuzkümmel, Baumwollöl
und ein bisschen magerem Schafsfleisch.
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