Samstag, 21. April 2012


Dienstag, 17. April

Kanfirenzia


Heute muss ich zu einem Workshop über Landwirtschaft in Tadschikistan, zu dem mich ein Doktorand aus dem Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) in Bonn eingeladen hat, der auch in Tadschikistan arbeitet. Wenn man in Tadschikistan zur Uni geht muss man sich immer fein machen und schön anziehen. Die männlichen Studenten tragen dort Anzug und Krawatte, die weiblichen entweder Rock und Bluse oder eine besonders gute Kurta (das traditionelle tadschikische Gewand für Frauen). Außerdem sind bei diesem Workshop einige recht wichtige tadschikische Wissenschaftler anwesend. 

Konferenzraum an der Agrar-Universität in Dushanbe mit bedeutenden tadschiksichen Wissenschaftlern
Auch wenn die Landwirtschaft nicht unbedingt mein Themengebiet ist, ist der Workshop zwischendurch ganz interessant. Die Vorträge und die nachfolgenden Diskussionen sind auf Tadschikisch, Russisch und Englisch – zum Glück ist ein Übersetzer da, und so sitze ich ganz bussiness-like am mächtigen Konferenztisch und höre dem "Geschwafel" aus den Dolmetscherkopfhörern zu...
Besonders beeindruckend im Konferenzraum finde ich die geschmackvollen in Weiß und Pink gehaltenen Plastikblumenbouquets und die adretten Fähnchenständer. 

Geschmackvolle Blümchen...

... und adrette Fähnchen!
Als Entschädigung für die manchmal etwas langweiligen Vorträge gibt es leckeres Mittagessen in der Mensa und zum Abschluss ein köstliches Abendessen in einem nahegelegenen Restaurant. Eine holländische Doktorandin, die ich auf dem Workshop kennengelernt habe, ist von dem Essen nicht ganz so begeistert. Sie ist Vegetarierin und da Tadschikistan ein sehr fleischlastiges Land ist (wie man ja schon bei meiner Familie sehen konnte), hat sie es hier nicht wirklich leicht und trifft meist auf großes Unverständnis.

Der Vorher-Nachher-Effekt


In Deutschland habe ich mir - extra für Tadschikistan - zwei niegelnagelneue Paar Schuhe gekauft. Vor allem eines der beiden Paare hat mir so gut gefallen, dass ich es am liebsten gar nicht mitgenommen hätte. Der Grund dafür ist, dass die Straßen in Tadschikistan meist ziemlich staubig und die Schuhe innerhalb kürzester Zeit mit einer ganz feinen braunen Schicht überzogen sind, die man auf Dauer kaum mehr aus dem Leder und den Nähten herausbekommt. Hier ein Foto vom typischen Vorher-Nachher-Effekt. Ich schwöre – ich bin vielleicht eine oder eineinhalb Stunden mit den Schuhen durch die Stadt gelaufen, meist an der Hauptstraße (der Rudaki – bitte hinten auf dem i betonen) entlang!

Hmm - welches Paar Schuhe hatte ich wohl zuerst an?

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