Donnerstag, 17. Mai
Besuch im Ismaili-Center
Vor kurzem haben eine Freundin und ich das Ismaili-Center in
Dushanbe besucht und dort eine Führung mitgemacht.
Tadschikistan ist ein muslimisches Land, das ist es schon
seit der Eroberung durch die Muslime im 8. Jahrhundert n.Chr., auch wenn es
damals natürlich noch nicht so hieß. Im westlichen Teil des Landes leben vor
allem Sunniten, aber in der östlichen Region Gorno Badakhshan (die einen
Großteil des Pamirgebirges abdeckt), leben sehr viele Ismailiten. Sie gehören
zum schiitischen Zweig der Muslime, verfolgen aber eine Art Geheimlehre und
werden von den restlichen Muslimen mit großer Skepsis betrachtet. Ihr
religiöses Oberhaupt ist der Aga Khan, der in der Schweiz geboren wurde, in
Harvard studiert hat und in der Nähe von Paris lebt. Er gilt als direkter
Nachfahre des Propheten Muhammad, ist Großunternehmer und einer der reichsten
Männer der Welt – er besitzt unter anderem eine Hotelkette, Banken, Zeitungen
und Fluggesellschaften. Außerdem ist er der Initiator eines der größten
Netzwerke von Entwicklungshilfeorganisationen, dem Aga Khan Development Network
(AKDN). Nicht nur im Pamir entstehen
durch seine Hilfe Schulen, Straßen, Brücken, Krankenhäuser und vieles mehr.
Inzwischen gibt es insgesamt sechs Ismaili-Center (zwei in
Kanada, und je eines in London, Dubai, Lissabon und Dushanbe). Sie sollen der
Bildung und dem Austausch von Wissen und Kulturen dienen. In Dushanbe sind
moderne und traditionelle Elemente der zentralasiatischen Lebensweise in die
Architektur des Zentrums eingeflossen und es wurden vor allem lokale Handwerksmeister zur Fertigstellung des Gebäudes angestellt. 2009 gab es dann eine feierliche Eröffnungszeremonie. Aber
da es in Tadschikistan seit einigen Jahren ein Religionsgesetz gibt, das besagt,
dass sich jede Glaubensgemeinschaft registrieren lassen muss, bevor sie offiziell
praktizieren darf, können die Ismailiten erst seit Anfang diesen Jahres in dem neuen Gebetsraum des Zentrums ihr Gebet abhalten.
Die etwa 20 Millionen Ismailiten, die es heute gibt, leben vor
allem in Indien, Pakistan, Afghanistan und Tadschikistan und über die
ganze restliche Welt verstreut.
Während unserer Führung durften wir freundlicherweise ein
paar Fotos machen. Das Zentrum ist wirklich schön und die Menschen dort sind alle
sehr höflich.
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Das Ismaili-Center in Dushanbe ... |
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... mit seinem Eingangsbereich. |
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Bei der Architektur wurde auf die Wrkung von Licht ... |
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... und Wasser geachtet. |
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Bei den beiden Innenhöfen, die zur Erholgung der Studenten dienen sollen (hier läuft in der Mitte normalerweise ein kleiner Springbrunnen) ... |
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... wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. |
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Das ist der Raum für feierliche Veranstaltungen mit einem wunderschönen Boden ... |
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... und von Hand geschnitzten Deckenbohlen. |
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Die hellbraunen Steine, aus denen das gesamte Zentrum erbaut ist, sind größtenteils aus Samarkand (Usbekistan) ... |
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... und jede einzelne der Fließen für die einfachen, aber sehr schönen, Wandmosaike sind von Hand bemalt. |
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