Dienstag, 17. Juli 2012


Dienstag, 17. Juli

… und um den Rudaki-Park herum


Nicht nur im Rudaki-Park selber gibt es viel zu sehen, sondern auch außen herum. Da findet sich zuerst einmal das beeindruckende Eingangstor im sowjetischen Zuckerbäckerstil und eine lange Reihe von Brunnen zu jeder Seite. 

Durch das Tor sieht man bis hinter zum Präsidentenpalast
Im Hintergrund die neue Nationalbibliothek

An der linken Ecke des Parks steht das Denkmal von Ismail Somoni, ein Vertreter der samanidischen Dynastie (819-1005). Die Tadschiken sehen ihn als den Vater ihrer Nation und Begründer des ersten zusammenhängenden tadschikischen Reiches an. Im Zuge der nachsowjetischen Nationenbildung und Identitätsfindung haben sie nicht nur den höchsten Berg des Landes nach ihm benannt, sondern auch ihre Währung.

Ismail Somoni. Vor der Statue lassen sich gerne Touristen und Hochzeitspaare fotografieren. Und manchmal glänzt er in der Abendsonne schön golden ...
Ich will ja niemandem zu nahe treten, aber das, was der gute Ismail da in der Hand hält schaut ein bisschen aus wie ein Pizza-Schneider, oder?

Neben der Statue liegt eines der wenigen Kinos der Stadt. Hier, im Kochi Dshomi, finden aber nicht nur Kinovorstellungen, sondern auch Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen statt.

Was der Ufa-Palast in Köln war ist das Kocki Dshomi in Dushanbe
Neben dem Kino befindet sich die neue Nationalbibliothek, aber die kennen wir ja schon. Deswegen gibt es auch kein Foto. Auf der anderen Seite der Parks liegt das Hotel Tadschikistan, ein Vier-Stern-Hotel, das 1975 erbaut und 2002 neu renoviert wurde. Seinen sowjetischen Charme hat es dadurch aber nicht verloren.

Das Hotel Tadschikistan
Hinter dem Park liegt, kaum zu übersehen, der neue Präsidentenpalast. Er wurde 2007 fertige gebaut und ist seit ein oder zwei Jahren der neue Arbeitsplatz des Präsidenten. Wenn in der Rudaki plötzlich, wie aus dem Nichts, sehr viele Polizisten stehen und ganz aufgeregt in ihre Trillerpfeifen blasen und wild mit den Händen rumfuchteln, dann weiß man, dass gleich der Präsident, oder ein anderer wichtiger Politiker, mit seiner Kohorte in rasendem Tempo vorbeigefahren kommt. Die Zufahrten aus den Seitenstraßen werden blockiert und auch die Fußgänger müssen für einen Moment stehen bleiben. Nach ein paar Sekunden ist alles vorbei und alle gehen oder fahren wieder weiter, so als wäre nichts passiert.

Ja nu - wo soll's denn jetzt hingehen? Nach rechts oder nach links?
Zu beiden Seiten des Palastes liegen zwei weitere kleine Parkanlagen, die dieses Jahr erst offiziell eröffnet wurden. Auf der linken Seite steht eine riesige Säule und dahinter gibt es eine Brunnenanlage und vor allem eine Eiskunstlaufbahn. Oder besser gesagt, eine Plastikplattenkunstlaufbahn. Vielleicht ist es zu teuer die Bahn auch im Sommer mit Eis zu betreiben, aber das scheint der ganzen Sache keinen Abbruch zu tun und die Leute haben trotzdem Spaß, auch wenn sie etwas stockend auf den Plastikplatten vorankommen.

Geht man durch den Torbogen der Säule ...
... hat man einen schönen Blick auf die Brunnen dahinter und auf die Berge um Dushanbe.
Vorwärtsruckeln anstatt von dahingleiten - egal, den Leuten machts trotzdem Spaß!

In dem Park zur rechten Seite des Palastes gibt es einen kleinen, künstlich angelegten See, auf dem man Tretboot fahren kann und einen hübschen Pavillon, in dem ein kleines Café untergebracht ist. Und außerdem steht hier der höchste Fahnenmast der Welt, von dem ich schon berichtet habe. Zur Einweihungszeremonie im Frühling war sogar der damalige russische Präsident Medwedew da.

Tretboot fahren und Kaffee trinken - der perfekte Ort für einen Sonntagsausflug

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