Mittwoch, 8. August 2012


Donnerstag, 09. August

Vermischtes


Es sind die kleine Dinge im Leben, die einen im Alltag erfreuen. Deswegen heute ein Sammelsurium von netten und lustigen Momentaufnahmen, die mir hier so über den Weg gelaufen sind, und die ich noch an dem Mann bringen wollte, bevor ich fahre. Inzwischen zähle ich schon meine letzten Tage. Ich bin hier wirklich sehr gerne und ich weiß, dass ich Tadschikistan sehr vermissen werde, wenn ich wieder in Deutschland bin. Aber ich musste mich am Schluss schwer beherrschen um nicht sogar einen Kalender zum Abstreichen für die verbleidenden Stunden zu machen. Mancher Leser mag vielleicht über mich lachen, aber wenn man das erste Mal für so lange Zeit von daheim weg ist, ohne in der Ferne ein eigenes zu Hause zu haben (ich möchte daran erinnern, dass ich in einer Familie lebe und die Türe hier nie so richtig zumachen kann), dann ist das schon eine Herausforderung. Die meisten Tadschiken wachsen in einem größeren Familienverband als bei uns auf, die Entwicklung und Entfaltung der eigenen Individualität ist hier lang nicht so ausgeprägt wie in der westlichen Gesellschaft. Alleinsein und die Tür zumachen gibt es hier nicht so sehr. Manchmal denken ich mir, dass die meisten Tadschiken, müssten sie bei uns leben - mit den geschlossenen Türen, dem vielen Auf sich gestellt sein und dem fehlenden Familienverband - einfach durchdrehen würden. 

Was mir auch aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die Menschen hier (und meiner Meinung nach vor allem die Frauen), viel mehr als im Westen, an eine bestimmte Rolle gebunden sind. Klar, Oma, Opa, Mama und Papa gibt es bei uns auch. Aber oft werden die Menschen hier nicht bei ihrem Namen gerufen, sondern nach der Rolle benannt, die sie in der Familie einnehmen: Tante, Onkel, älterer oder jüngerer Bruder (dafür gibt es zwei verschiedene Wörter), ältere oder jüngere Schwester (hierfür auch), Schwiegertochter, usw. Manchmal ruft meine Gastmutter die Frau von ihrem Sohn sogar auch einfach „Mutter von Mawsuna“ (das ist der Name ihrer ältesten Tochter – also von der Schwiegertochter, nicht von der Mutter ... hä?). Und wenn sich meine Familie über mich unterhält bin ich meist einfach der „mehmon“, der Gast – schade, denn es klingt immer sehr putzig, wenn sie meinen Namen zwischendurch dann doch einmal aussprechen :)

Ein typisch tadschikischer Süßigkeiten-Knabber-Teller
Wie süüüüüüüüß!!!
Haha! Was für die Tadschiken "Märchen" heißt, liest sich für uns wie "Mief" - ein etwas bedenklicher Name für ein Waschpulver. Ein anderes Waschmittel heißt barf, was auf Tadschikisch "Schnee" heißt und natürlich Hoffnung auf weiße Wäsche macht, im Englischen aber leider "erbrechen" bedeutet.
Sich aktiv am Umweltschutz zu beteiligen ist ja wirklich löblich, aber manche Leuchten sind einfach nicht für Energiesparlampen gemacht, oder?
Ein herrenloser Rasenmäher wartet auf Arbeit
Wuuaaaaaääääääähhh!!! Ich weiß nicht woher die Jungs in meiner Familie diese Maske hatten, aber als die kleine Maftuna mit hochgehobenen Armen, das Monster spielend, auf mich zugerannt kam, musste ich einfach nur lachen. Wie süß!
Spontanes Picknick im Park - nach dem Einkauf in einem Supermarkt gab es Brot mit Almette-Frischkäse, was zwar lecker, aber irgendwie auch seltsam war. Wer hier genug Geld hat, kann im Supermarkt relativ viele westliche Waren - zu westliche Preisen - kaufen, das Angebot reicht von amerikanischen über englische bis hin zu deutschen und vor allem russischen Produkten.
Skurrile Landschaft
Missionare gibt es hier in Tadschikistan einige, aber sie fallen nicht besonders auf, weil sie "ganz normal" gekleidet sind. Nonnen auf der Straße zu sehen ist allerdings wirklich eine Seltenheit.
Schuhe müssen draußen bleiben! Da sich das Leben in Tadschikistan hauptsächlich auf dem Boden abspielt werden die Schuhe immer an der Tür ausgezogen und die mit Teppich ausgelegten Räume nur mit Socken oder barfuß betreten
Gestern an der Kreuzung um die Ecke... - kleiner Nachtrag zur Gattung "gemeine Kanaldeckel"
Mamma? Duhuu? Die Farbe war so schön, da hab ich den Boden gleich mitgestrichen!
Auf der Ablage neben dem Brotbackofen. Naaa? Wer findet den Fehler im Bild? Ein kleiner Tipp: es sind nicht die getrockneten Kräuter auf dem blauen Tuch und es ist auch nicht die zusammengeknüllte Plastiktüte...
Beim Friseur an der Rudaki - scheinbar ist Ladi Di auch hier die Königin der Herzen
Auch eine Art der Straßensanierung: einfach mal drüber...
Phuuu! Zum Glück mussten wir zufälligerweise genau in den fünften und achten Stock!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen